
Hallo du wunderbare Seele,
heute widme ich mich hier einem Thema aus meiner Community. Ich habe zuvor die Frage gestellt, mit welchem Gefühl du gerade struggelst?
Eine Antwort aus der Community lautete:
„Einen Fehler auf der Arbeit zu machen und totale Panik das erklären zu müssen/ rausgeworfen zu werden.“
Als erstes möchte ich mich von Herzen für deine Ehrlichkeit und Offenheit bedanken. Denn dieses Thema beinhaltet einen sehr verletzten Anteil, den viele von uns in sich tragen, ohne darüber zu sprechen.
Du hast also den ersten Schritt getan und dein Gefühl wahrgenommen, benannt und um Unterstützung gebeten.
Eigentlich wollte ich diese Frage zuerst in meiner Story beantworten, aber da ich dieses Thema so wichtig finde, möchte ich ihm einen Blogartikel widmen. Diese Frage hat mich sogar so gecatcht, dass ich meinen Blog wieder aufleben lasse. Ich werde hier von nun an wieder tiefste Erkenntnisse mit dir teilen, um dich damit hoffentlich ein Stück auf deinem Weg begleiten und unterstützen zu können.
Dieses Thema hat mich deshalb so gefesselt, da es sich hierbei auch um eines meiner größten Schmerz-Themen handelte. Zum ersten Mal Bekanntschaft mit dieser Angst machte ich in meiner ersten richtigen Beziehung: Die Angst davor, einen Fehler zu machen und in diesem Fall verlassen zu werden. Dieses fehlgeleitete moralische Denken führte sogar so weit, dass ich aufgrund dieser Angst Beziehungen beendete, Jobs kündigte, bevor ich „verlassen“ werden konnte, bevor mich jemand wirklich sehen konnte, den unperfekten Teil von mir, der, der Fehler machte, der der unzulänglich war, der Teil, den ich als nicht liebenswert erachtete.
Ein kleiner Fakt an dieser Stelle: Es liegt nie am Job, der Beziehung oder einem anderen äußeren Umstand.
Lass uns nun einmal diese Angst genauer ansehen und ihren Ursprung finden. Die Wurzel finden wir in der Scham und ihrer Schwester der Schuld. Die zwei sind ein Doppelpack, dass es in sich hat. Denn sie verwüsten jede Möglichkeit der wirklichen Verbindung zu dir und anderen Menschen. Somit entstehen aus Gefühlen der Scham und Schuld tiefe Ängste. Die Angst ist genauso vielfältig, wie wir Menschen. Einige Beispiele, die zu deinen Scham- und Schuldgefühlen geführt haben könnten, wären Erfahrungen, in denen du gelernt hast, dass du nicht mehr liebenswert bist, wenn du nicht „perfekt“ bist. Du hast eventuell gelernt, dass du emotional und auch körperlich verlassen wirst, wenn du nicht auf andere hörst und das machst, was sie sagen. Du hast vielleicht aber auch verinnerlicht, dass du so, wie du bist, nicht gut genug bist, nicht dazu gehörst und ausgegrenzt wirst.
Die einzelnen Human Design-Typen könnten ihre individuellen Themen hier finden:
Du bist ein Projektor, der gelernt hat, Leistung mit Liebe gleichzusetzen. Damit eiferst du genau dem nach, was dich am meisten von der Liebe trennt: Nämlich immer mehr Leistung zu erbringen. Es ist an der Zeit loszulassen, was nicht zu dir gehört.
Du bist ein (manifestierender) Generator, dessen Pflichtbewusstsein seine Freude und Leichtigkeit gebrochen hat. Aus Angst davor nicht gut genug zu sein, kommen Pflichten für dich immer an erster Stelle. Richte deinen Fokus auf das, was du möchtest und stecke deine Leidenschaft und deinen Tatendrang in die Erfüllung deiner Wünsche.
Du bist ein Manifestor, der immer dazugehören wollte und deshalb aufgehört hat, er selbst zu sein. Du bist getrieben auf der endlosen Suche nach Anerkennung. Du kannst nicht von jedem gemocht werden, aber von den richtigen, wenn du dich davon freimachst, es allen recht machen zu wollen.
Du bist ein Reflektor, der gelernt hat, seine Einzigartigkeit zu verstecken. Du hast dich so sehr angepasst, um nicht aufzufallen und ausgegrenzt zu werden. Wahre Verbundenheit kannst du aber erst herstellen, wenn du dir erlaubst, du selbst zu sein.
Um diese Angst für dich lösen zu können, musst du dir der Erfahrung und dem Glaubenssatz dahinter bewusst werden. Ein nächster wichtiger Schritt ist es sich den „Worst Case“ vorzustellen: „Was ist das Schlimmste, was passieren kann?“ In diesem Fall wäre das Schlimmste „einen Fehler zu machen und gekündigt zu werden.“ Puh. Diese Vorstellung tut erst einmal ganz schön weh, oder? Denn somit würde sich dein schmerzhafter Glaubenssatz bewahrheiten und du müsstest weiter versuchen „perfekt“ zu sein, um diese Erfahrung nie wieder machen zu müssen. Aber wahrscheinlich versuchst du das jetzt schon… perfekt zu sein, es allen recht zu machen, keine Fehler zuzulassen und passiert dir trotz deiner permanenten Anstrengung ein Fehler, fällt es dir wahrscheinlich sehr schwer, ihn dir einzugestehen. Die Lösung liegt also nicht darin, weiterhin deinen Perfektionismus zu füttern, sondern dich unperfekt und verletzlich zu zeigen, mit offenen Karten zu spielen, deine Schwächen und Fehler laut auszusprechen UND dir trotzdem bewusst zu machen, dass du liebenswert bist, dass du immer geliebt, unterstützt und beschützt wirst von einer höheren Instanz, die im Grunde nur du selbst bist.
Und ich will an dieser Stelle ganz ehrlich zu dir sein: Wenn dir aufgrund eines Fehlers gekündigt wird, frage dich ehrlich, ob es der Job wert ist ihm nachzutrauern oder diesen Umstand an dir festzumachen? Den Perfektionismus, den man sich selbst auferlegt, um nie wieder diese schmerzhaften Erfahrungen machen zu müssen, geht oft ein weiterer Umstand voraus: Die eigenen Grenzen. Wahrscheinlich hast du nie welche gesetzt, aus Angst vor Ablehnung, aus Angst jemand könnte sehen, dass du nicht „perfekt“ bist und dich von sich wegstoßen.
Lass mich dir sagen und jede Zelle deines Körpers wissen, dass du nicht perfekt sein musst, du musst DU selbst sein mit allen Ecken und Kanten. Und sei dir gewiss, dass jede Ablehnung, die du erfährst, dazu dient, dich selbst in einem helleren Licht leuchten zu lassen. Lerne also nein zu sagen, Grenzen zu setzen, dich verletzlich und unperfekt zu zeigen, besonders in den Bereichen deines Lebens, die mit dieser Angst belastet sind.
Denn nur so kannst du die Erfahrung machen, dass du trotz und gerade deshalb gut genug bist.
In Liebe,
Anna
Kommentar schreiben